Südafrika
-
Kapstadt: Auf Street Art Tour in Woodstock
Wer an Kapstadt denkt, der denkt an den Tafelberg und ans Kap der guten Hoffnung, vielleicht auch noch an Robben Island oder die V&A Waterfront. Der Name „Woodstock“ fällt eher selten, zumindest war das bisher so. Denn das Woodstock-Viertel wird immer beliebter – bei Einheimischen, Investoren und Touristen gleichermaßen. Woodstock blieb verschont, als der angrenzende District Six in den 1970ern durch die Apartheitsregierung von schwarzen und farbrigen Einwohnern „bereinigt“ wurde. Viele der Vertriebenen ließen sich damals in Woodstock nieder – einer der wenigen innenstädtischen Bereiche, in dem Nicht-Weiße damals noch wohnen durften. Die Mieten in Woodstock blieben – im Vergleich zum Rest der Stadt – niedrig, während der Stadtteil sich…
-
Schnappschuss des Monats: Schau mir in die Augen!
Es war einer meiner ersten Tage zurück in Südafrika, nachdem ich mich dazu entschieden hatte zukünftig hier zu arbeiten. Davor hatte ich allerdings noch zwei Wochen, um ein wenig zu Reisen und das Land besser kennen zu lernen. Auf dem Weg nach Swaziland stoppte ich bei „Chimp Eden“ in Nelspruit, einer Schimpansen-Auffangstation unter der Schirmherrschaft der berühmten Primatenforscherin Dr. Jane Goodall. Hier wird keine Zucht betrieben – sämtliche Schimpansen sind gerettete Tiere aus dem In- und Ausland, die vorher zum Beispiel Zoos gehörten oder gar Paaren, für die der Affe eine Art Ersatz-Kind sein sollte. So erlitt auch dieser Schimpanse ein Schicksal, das man niemandem – ob Mensch oder Tier…
-
Kapstadt: The Secret Gin Bar
Abseits Kapstadts geschäftiger Straßen, versteckt hinter einer Reihe von Gebäuden, liegt die Secret Gin Bar. Wer die Wale Street in Kapstadt entlang läuft würde niemals erahnen, welches Juwel hier verborgen liegt. Nur wer weiß, dass sie existiert, findet die Bar und ihren kleinen, mediterran wirkenden Innenhof mit seinen Bänken und Tischen. Der Weg dorthin führt nämlich durch ein anderes Geschäft, den „Honest Chocolate“ Shop. Dort hat man sich vermutlich schon lange daran gewöhnt, dass stutzig dreinblickende Menschen auf der Suche nach der Secret Gin Bar mitten im Geschäft stehen bleiben, sich verwirrt umschauen oder gar am Kopf kratzen, bevor sie sich dann hoffentlich doch trauen durch den Durchgang zum Innenhof…
-
10 Dinge, die ich an Südafrika liebe – Food Edition
Seit über zwei Jahren ist Südafrika nun schon meine neue Wahlheimat. Ich habe es mir in einem kleinen Häuschen am Rande von Kapstadt gemütlich gemacht, aber meistens bin ich durch meinen Job als Reiseleiterin mehr Zeit unterwegs als Zuhause. Besonders gern bringe ich meinen Reisegästen auf Tour die südafrikanische Küche in bisschen näher, denn ich bin selbst auch ein riesen Fan einiger landestypischen Leckereien. Ob Biltong, Bobotie oder Braai – Südafrika hat eine Menge kulinarischer Leckerbissen zu bieten! 10. Biltong Was, du kennst Biltong noch nicht? Dann wird es aber höchste Zeit! Dabei handelt es sich nämlich um absolut köstliches Trockenfleisch aus Südafrika. Aus den USA kommt ein vergleichbares Produkt mit…
-
Schnappschuss des Monats: Der fleißige Weber
Während meiner 26 Jahre in Deutschland hätte ich nie gedacht, dass ich mich einmal für Vögel interessieren würde. Ornithologie – Vogelkunde – war für mich in etwa so spannend wie Briefmarken sammeln oder Unkraut jäten. Jetzt – zwei Jahre später – schleppe ich meine sogenannte „Vogelbibel“ ständig mit mir herum und starre wie gebannt in die Bäume und Büsche, um neue Arten zu entdecken. Also, keine für die Wissenschaft neuen Vogelarten, sondern solche, die ich für mich noch nicht in meinem Vogelbuch geloggt habe. Der Maskenweber (African Masked Weaver) ist zwar ein Vogel, der häufig zu sehen ist, dennoch ist er nicht weniger faszinierend. Die männlichen Maskenweber müssen nämlich für…
-
Cook like a local: Rezept für Bobotie aus Südafrika
Mein Lieblingsessen aus Südafrika? Da muss ich nicht lange drüber nachdenken: Bobotie! Für meine Mutter muss ich es regelmäßig zubereiten, wenn ich auf Besuch in Deutschland bin und auch meine Reisegäste fragen mich häufig nach meinem Rezept für Bobotie. Das würzige, leicht süße Hackfleischgericht entstammt der kapmalayischen Küche und verwendet unter anderem Currypulver – ein Einfluss, den malayische und indische Einwanderer vor vielen Generationen nach Südafrika mitgebracht haben. Je nach Koch/Köchin ist Bobotie würzig mild oder auch mal richtig pikant, mal mit Rosinen und mal mit getrockneten Aprikosen zubereitet. Manch einer schmeckt sein Bobotie mit Chutney ab, andere reichen es nur als Dip zum fertigen Essen. Ein „nur so und…
-
Schnappschuss des Monats: Die Flosse
Ich fotografiere gerne und viel – insbesondere durch meine Arbeit in Südafrika entstehen dabei jede Menge Fotos. In der neuen Serie „Schnappschuss des Monats“ möchte ich deshalb ab jetzt einmal im Monat Bilder präsentieren, die es nicht in einen „eigenen“ Blogpost geschafft haben, aber trotzdem absolut sehenswert sind. Den Anfang macht diesen Monat die Flosse: Auf meiner bisher einzigen Whale Watching Tour in Südafrika hatte ich wirklich ausgesprochenes Pech: Drei Stunden sind wir im Meer vor Hermanus auf und ab geschippert, drei Stunden lang haben wir nichts gesehen. So rein gar nichts. Tote Hose, und zwar sowas von. Nicht mal einen Delfin, nicht mal einen mickrigen Seehund haben die anderen…
-
Places to eat in Pretoria, Südafrika: Afro Boer
Ein Restaurant, in dem ich mich beim Betreten gleich heimisch fühle, das gemütlich ist und zum Wohlfühlen einlädt. Ein Restaurant, das irgendwie ein wenig anders ist, kreativ, innovativ, sozial. Ein Restaurant, das mich an einen lieben Freund erinnert, der viel zu früh gegangen ist. All das ist das Afro Boer für mich. Kein Wunder also, dass es eines meiner Lieblingsrestaurants in Pretoria ist und ich versuche so oft wie möglich dort zu stoppen. „Boer“, das ist Afrikaans für Farmer oder Bauer. So bezeichnen sich die Nachfahren der holländischen Entdecker, die im 17. Jahrhundert nach Südafrika eingewandert sind und auf ihren „Treks“ (Erkundungsreisen) das Land besiedelten. Noch heute prägt dieser Teil…
-
Kruger Nationalpark, Südafrika: Afsaal erstrahlt in neuem Glanz
Lange Zeit war die Raststätte in Afsaal nicht gerade ein sonderlich attraktiver Stop entlang der Straße von Malelane nach Skukuza durch den Kruger Nationalpark: Die Regale im Laden waren größtenteils leer, die Toiletten ungepflegt und auch ansonsten herrschte weitestgehend tote Hose, wenn nicht gerade ein paar Familien ihr Picknick veranstalteten. Afsaal war ein ziemliches Trauerspiel – vor allem, da es entlang der über 60km langen Strecke zwischen Skukuza und dem Malelane Gate die einzige Raststätte ist. Mit dem Einzug der Tindlovu Buschküche vor einigen Monaten ist nun endlich wieder Leben in Afsaal eingekehrt. Nach mehreren anderen Camps im Kruger Nationalpark (Berg en Dal, Mopani, Shingwedzi und Punda Maria) hat Tindlovu…
-
Südafrika: Das ist der Alltag in der Ausbildung zum Nature Guide
Nature Guide sein, beziehungsweise erst einmal Nature Guide werden. Es klingt so einfach – was muss ich schon mehr wissen als ein bisschen Dies und Das über Tiere? Dabei ist das bei Weitem nicht alles, was ein Nature Guide wissen muss und so ist die Ausbildung auch alles andere als leicht. Denn um später seinen Gästen „Dies und Das über Tiere“ erzählen zu können muss ich erst einmal alle Grundlagen und Zusammenhänge verstanden haben, die den Tieren vorausgehen. 50 Tage dauert der Kurs, für den ich mich entschieden habe. Das ist das absolute Minimum an Tagen, das man für diese Qualifikation ableisten muss – wer möchte kann den gleichen Lernstoff…