Südafrika

Südafrika: Ich werde Nature Guide!

Südafrika hat es mir wirklich angetan – immerhin habe ich dort 2016 insgesamt knapp über sieben Monate verbracht. Da kommt es wohl kaum als Überraschung, dass es mich auch 2017 wieder ans südlichste Ende des afrikanischen Kontinents zieht, diesmal jedoch nicht als Urlauberin. Nein, von Urlaub kann diesmal wirklich nicht die Rede sein, denn ich lasse mich als „Nature Guide“ ausbilden.

[divider]Was ist ein „Nature Guide“?[/divider]

Ein Nature Guide ist die Person, die Urlaubern Südafrika näher bringt – zum Beispiel bei Besuchen in Nationalparks. Sie ist sehr vielseitig ausgebildet – angefangen bei der Entstehungsgeschichte des Landes über dessen Kultur bis hin natürlich zu Flora und Fauna. Viele Nature Guides arbeiten nach ihrer Ausbildung in einem privaten Wildreservat oder Nationalpark und begeben sich dort fast tagtäglich mit ihren Gästen auf die Suche nach Tieren. Mein Ziel ist es allerdings Reisende nicht nur durch einen bestimmten Park, sondern auf mehrtägigen bis mehrwöchigen Reisen durch das ganze Land zu begleiten – später vielleicht sogar im kompletten südlichen Afrika.

Häufig verwechselt: Nature Guides sind keine Ranger – Ranger sind die Personen, die sich um die Pflege und Erhaltung eines Nationalparks und den Tierbestand dort kümmern.

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Hlane, Swaziland
Jedes Mal wieder beeindruckend: Löwen in freier Wildbahn

Knapp zwei Stunden nördlich von Johannesburg werde ich die kommenden 50 Tage im Busch verbringen und in einem intensiven Kurs Vieles über Südafrika lernen. Untergebracht bin ich in einer einfachen, kleinen Hütte mit Bett und Schreibtisch, die sanitären Anlagen werden gemeinsam benutzt und sind nur wenige Schritte von meinem Zuhause auf Zeit entfernt. Sieben andere Auszubildende und ein Kursleiter – das ist jetzt meine Familie hier im Busch.

Morgens wird mehr oder weniger gemeinsam gefrühstückt, spätestens um 7 Uhr haben sich aber alle im Gemeinschaftsbereich neben der Küche eingefunden, denn dann beginnt die morgendliche Vorlesung. Montag bis Samstag von 7 Uhr bis 11.30 ist pauken, pauken pauken angesagt – nur der Sonntag ist frei, um Gelerntes zu wiederholen und vertiefen.

Die Nachmittage sind hingegen sehr unterschiedlich gestaltet: Mal muss ich auch nachmittags die Schulbank drücken, doch häufig geht es auch hinaus in den Busch, um zum Beispiel Gesteinsarten zu identifizieren, bestimmte Gräser zu suchen oder Büffel zu beobachten. Zusätzlich werden noch dreimal in der Woche Prüfungen geschrieben, in denen der besprochene Lernstoff abgefragt wird – der Kursleiter erwartet viel von mir, der Leistungsdruck ist hoch und so verbringe ich fast jede freie Minute mit Fachlektüre und Lernzetteln.

FGASA Field Guide course material

Warum ich mir all das antue?

Weil mich Südafrika begeistert. Weil es mir eine berufliche Zukunft bietet. Und weil ich die Möglichkeit habe von einem der besten Ausbilder des Landes zu lernen.

Nach nur wenigen Tagen kann ich nun bereits stolz zurückblicken und sagen: Ich weiß so, so viel mehr über Geologie, Astronomie, Wetter und Klima, Südafrika, Pflanzen und Tiere als noch vor einer Woche. Das macht mich stolz und bestärkt mich darin, dass die Ausbildung zum Nature Guide die richtige Entscheidung für mich war.

 

Hier geht es weiter: Das ist der Alltag in der Ausbildung zum Nature Guide!

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