
Australien: Unterwegs auf dem Sydney Coastal Walk
Dass man in Australien wunderbar wandern gehen kann hat mir bereits mein Ausflug in den Ku-ring-gai-Chase Nationalpark bewiesen. Aber selbst im Großraum Sydney kann man erstaunlich gut wandern und dabei die Vielfalt der Landschaft genießen, denn dort wurde mit dem Sydney Great Coastal Walk eine Streckenführung angelegt, die schöner kaum sein könnte: Die Wanderroute beginnt nördlich von Sydney am Barrenjoey Head, der vor allem für seinen Leuchtturm bekannt ist. Von dort aus führt die Route gen Süden, vorbei an den Narrabeen Lakes und am berühmten Manly Beach bis hin zum Herzen Sydneys – der Harbour Bridge. Wer möchte kann von dort aus auf einem Rundweg Richtung Westen Sydney Harbour und den Parramatta River erkunden, dann setzt sich der Coastal Walk weiter nach Süden fort. Wer den ganzen Coastal Walk wandern möchte (ohne Harbour Circle und Parramatta River), sollte dafür ca. 7 Tage veranschlagen – immerhin hat der Wanderweg eine Strecke von knapp 100km.
Wer, so wie ich, keine Zeit für die ganze Strecke hat, sollte sich im Voraus über die Strecke informieren und für einen Abschnitt entscheiden. So begann ich meine Wanderung am als Surferparadies bekannten Bondi Beach, da ich diesen sowieso besuchen wollte er durch die gute Verkehrsanbindung im Stadtgebiet leicht zu erreichen war. Von dort aus wanderte ich gen Süden bis nach Coogee, das ein östlicher Vorort von Sydney ist. Kängurus gab es auf diesem Abschnitt des Coastal Walk zwar nicht, dafür aber Kilometer über Kilometer allerfeinster Küstenlandschaft. 😉
Bondi Beach
Ich habe mir mit Absicht einen nicht zu langen Streckenabschnitt herausgesucht, denn ich wollte diesen Ausflug bewusst entschleunigt angehen und mir Zeit lassen, um die Landschaft zu genießen. So legte ich als erstes eine kleine Pause am Bondi Beach ein und vergrub meine Füße im Sand (was übrigens auch nachts zum Sternegucken sehr zu empfehlen ist!), bevor ich die eigentliche Wanderung begann.

Keine 10 Minuten nach meinem Start am Bondi Beach habe ich einen Mann auf einem Felsvorsprung entdeckt, der einfach ein zu gutes Fotomotiv abgab:
Anscheinend hatte er mich beim Fotografieren bemerkt, denn kurz darauf stand er neben mir und wir unterhielten uns – so wie das unter Reisenden eben ist, man hat immer etwas zu erzählen. 😉 Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen hinter dem Felsvorsprung, blickten auf den noch vor mir liegenden Weg zum Tamarama Beach, unterhielten uns entspannt und genossen dabei die unglaubliche Aussicht.
Gefühlt eine halbe Ewigkeit saß ich dort, dann setzte ich meine Wanderung fort.
Tamarama Beach
Tamarama Beach ist zwar beschaulich in seiner Größe, hat es aber in sich: Aufgrund starker Strömungen ist Schwimmen häufig untersagt, bei Surfern erfreut sich das wellenreiche Meer dort aber besonderer Beliebtheit. Ich könnte stundenlang am Ufer stehen und den Wellenreitern bei ihren Kunststücken zusehen:
Bronte Beach
Bronte Beach ist wesentlich größer als Tamarama Beach und eignet sich gut für eine Mittagspause – überdachte Hütten bieten Schatten und Sitzgelegenheiten. Besonders von den Spitze der Felszungen aus, die zwischen den Buchten und Stränden ins Meer ragen, hat man eine tolle Aussicht auf Meer und Land zugleich, so dass ich mich am Wegesrand immer wieder hingesetzt habe – so auch auf dem Weg zum Bronte Beach. 😉
Clovelly Bay & Gordons Bay
Clovelly Bay hat nur einen recht schmalen Zugang zum Meer, der noch dazu an den Rändern betoniert ist. Auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich, dadurch aber besonders sicher und anscheinend auch insbesondere für jüngere und unerfahrenere Leute gut zum Schnorcheln geeignet. Der im Süden daran anschließende Gordons Bay ist dafür ein Paradies für Taucher: Es wurde ein Unterwasser-Parcour angelegt, der über die Unterwasserwelt dort informiert.
Für mich waren es allerdings keine Orte, an denen ich länger verweilen wollte – stattdessen genoss ich lieber die Landschaft entlang der Küste und hörte dem Wellenrauschen zu.
Coogee
Mein letzter Stop vor dem Strand von Coogee war die Dunham Reserve. Dort befindet sich ein ganz besonderer Ort für die Einheimischen: das Bali Bombings Memorial. 2002 waren bei Bombenanschlägen in Bali unter anderem sechs Australier ums Leben gekommen, die dem Coogee Dolphins Rugby Team angehörten. Deshalb wurde gerade an dieser Stelle ein Denkmal errichtet, das nun an der umbenannten Landspitze über dem Meer thront: Dolphin Point.

Für ein kleines Päuschen (und um aus der Sonne zu kommen) suchte ich mir ein schattiges Plätzchen nahe der Coogee Baths und döste dort ein wenig vor mich hin, bevor ich meinen letzten Stop dann am Coogee Beach selbst einlegte. Dort wurde es dann Zeit für das längst überfällige Bad in den kühlen Fluten, bevor ich mit dem Bus wieder zurück in die City fuhr.
Nachdem mir dieser kleine Abschnitt des Sydney Coastal Walks so gut gefallen hat hoffe ich, dass ich in Zukunft einmal Zeit für den Rest der Strecke finden werde. 😉


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